Dividendenrendite

Zusätzliche Ausschüttung durch Aktien mit hoher Dividende

Von Alexander Metzger
Geschäftsführer
01.02.2018
6 Min

Bei der Bewertung einer Aktie interessieren sich die meisten Anleger hauptsächlich für den Gewinn, der aus den Kursbewegungen erzielt werden kann. Aber natürlich hat auch die Dividendenrendite einen Einfluss auf den tatsächlichen Gewinn eines Wertpapiers. Dabei handelt es sich um die Ausschüttung, die in regelmäßigen Abständen von einer börsennotierten Gesellschaft veranlasst wird. Aktionäre, die bei der Auswahl ihrer Wertpapiere den Schwerpunkt auf Aktien mit hoher Dividende setzen, können eine beachtliche Steigerung ihres Gewinns erzielen.

Was ist eine Dividende?

Die Dividende ist eine Art Zusatzzahlung, die von den Aktienunternehmen an die Anleger zusätzlich zum Aktiengewinn ausgegeben wird. Sie wird durch die Dividendenrendite in Prozent ausgedrückt. Dadurch partizipieren die Aktionäre noch in einem anderen Maß als bei einem Kursgewinn an dem Volumen, das von dem Unternehmen erwirtschaftet wurde. In diesem Zusammenhang wird auch von einer Gewinnausschüttung gesprochen. Deutsche Unternehmen zahlen die Dividende einmal pro Jahr aus. Bei vielen ausländischen Firmen wird die Dividendenrendite quartalsweise ausgezahlt. Einige Konzerne geben diese auch einmal pro Monat aus.

So wird die Dividendenrendite berechnet

Bei der Dividendenrendite handelt es sich um eine Kennzahl zur Bemessung von Wertpapieren. Sie stellt die Beziehung der Dividende zum Aktienkurs dar. Da die Rendite in Prozent angegeben wird, können Sie als Aktionär einfach ersehen, wie Ihre Aktien verzinst werden. Die Dividenden werden von den Vorständen der Aktiengesellschaften empfohlen und auf den Hauptversammlungen der Konzerne festgelegt. Doch auch bei einer hohen Rendite wird wenig darüber ausgesagt, ob ein Unternehmen gewinnbringend am Markt tätig ist. Auch die Qualität der erwirtschafteten Gewinne kann nicht aus der Höhe der Dividende abgelesen werden. Die Dividendenrendite wird aus der Division der Dividenden errechnet, die durch den derzeitigen Kurs der Aktie mit 100 multipliziert wird.

Formel Dividendenrendite:

(Dividende / Aktienkurs) * 100 = Rendite in Prozent

Beispiel

Sie erwerben eine Aktie zum Preis von derzeit 64 Euro. In der Hauptversammlung des Aktienunternehmens wird beschlossen, dass aufgrund der Geschäftsergebnisse aus dem vergangenen Jahr eine Dividende von 4 Euro pro Aktie an die Anleger ausgeschüttet wird. Daher beträgt die Rendite für das betreffende Geschäftsjahr 6,25 Prozent. Das ergibt sich aus der einfachen Rechnung:

(4 Euro Dividende / Aktienkurs in Höhe von 64 Euro) * 100 = 6,25 Prozent Dividendenrendite

Die Dividende reinvestieren - wie hoch sind die Gewinne?

Falls Sie als Aktionär planen, die Dividende zu reinvestieren, wäre es von Vorteil Ihr Geld in Aktien mit hoher Dividende anzulegen. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass die Auszahlung monatlich oder vierteljährlich erfolgt, damit Sie das Geld schnell für Reinvestitionen zur Verfügung haben.

Wer auf den DAX als Index setzt, braucht sich nicht über die Dividende zu informieren. Denn der DAX enthält als Performance Index bereits die Dividendenrendite. An der deutschen Börse gibt es daneben einen eigenen Index für Wertpapiere, bei denen mit einer hohen Ausschüttung zu rechnen ist. Das ist der sogenannte DivDAX. Dieser enthält die 15 DAX-Aktien, die bisher die höchsten Renditen ausgegeben haben.

Tipp

Es lohnt sich nicht bei Wertpapieren mit jährlich hoher Ausschüttung kurz davor einzusteigen. Warum? Der Aktienkurs stellt sich um den Zeitraum der Ausschüttung auf die Gewinnbeteiligung der Aktionäre ein. Somit geht ein Aktienkurs mit einer hohen Dividendenrendite mehr in die Knie als einer mit einer geringen Dividende.

Überblick

  • die Dividende wird als Sonderzahlung zusätzlich zum Kursgewinn aus den Aktien an die Anleger ausgeschüttet
  • die Auszahlung kann jährlich, vierteljährlich sowie bei einigen Unternehmen auch monatlich erfolgen
  • die Dividende wird meist als Rendite in Prozent angegeben

 

Unternehmen mit der höchsten Dividendenrendite in den letzten Jahren

Die Dividendenrendite dieser Unternehmen aus dem DAX können sich sehen lassen: Allianz, BMW, BASF, Bayer sowie die Deutsche Post. Im Weiteren sind Fielmann, der Axel Springer Verlag sowie der Deutsche Euroshop interessant für eine Investition mit der Aussicht auf eine hohe Rendite.

Dieses zusammengestellte Depot kommt auf eine Rendite in Form von Dividenden auf über drei Prozent. In den folgenden Jahren ist mit einer weiteren Steigerung zu rechnen. Im Hinblick auf die letzten 10 Jahre hat es eine prozentuale Anhebung der Dividende der selektierten Aktien um durchschnittlich etwa 10 Prozent gegeben. Rein rechnerisch besteht also eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Depotwerte sich in diesem Tempo weiter entwickeln und somit Aktionären eine Rendite von etwa 10 Prozent on top bringen.

Sollte sich diese Vorausschau nicht in der angegebenen Art und Weise verwirklichen, und lediglich die Hälfte der Rendite ausgeschüttet werden, wären das immerhin noch 5 Prozent Rendite. Diese Verzinsung schneidet im Hinblick auf die niedrigen Zinsen, die derzeit bei den Kreditinstituten beispielsweise für ein Festgeldkonto vergeben werden, immer noch recht gut ab. Sie können selbstverständlich die Auswahl Ihrer dividendenstarken Wertpapiere in die Hände eines Profis geben. Dividendenfonds, die auf Papiere mit einer hohen Ausschüttung spezialisiert sind, haben insbesondere in der derzeitigen Niedrigzinsphase eine große Bedeutung. Z.B. gibt es den globalen Fonds ‘DWS Top Dividende’. Das Produkt hat sich mit einem Volumen von derzeit 15 Milliarden Euro zu einem der größten Aktienfonds hierzulande ausgebildet.

Wenn Sie gewinnbringende Aktien mit hoher Dividende handeln möchten, ist eine gut durchdachte Strategie die beste Voraussetzung für Ihren Erfolg. Auch ein gründlicher Vergleich von Brokern lohnt sich, da die Leistungen und Nebenkosten stark variieren. Denn die Kosten für eine Order können sich bei einem hohen Handelsvolumen um bis zu 50 Euro unterscheiden. Immerhin gibt es Broker, die selbst für die Auszahlung der Dividenden Gebühren verlangen. Diese Kosten müssen Sie noch von Ihrer errechneten Ausschüttung abziehen.

Warum eine hohe Dividendenrendite ein Genickbruch für Ihr Portfolio bedeuten könnte!

Der Grund ist so einfach wie logisch. Die Dividende alleine, ob sie hoch oder niedrig ist, ist eine nackte Zahl und lässt keinerlei Rückschlüsse auf die Qualität einer Aktie schließen. Deshalb sollte die Höhe der Dividende immer in Relation zum jeweiligen Aktienkurs betrachtet werden. Diese Kennzahl ist wie bereits erwähnt unter dem Namen Dividendenrendite zu finden. Durch diese Kennzahl lassen sich die Dividendenzahlungen von Unternehmen leicht untereinander vergleichen. Betrachtet der Anleger jedoch auch diese Kennzahl ohne Kontext, birgt auch diese Gefahren. Wie ich oft höre: „Eine hohe Dividende, da kann ich ja nichts falsch machen.“ Der außenstehende Privatanleger vermutet hier eine gute Investmentidee, bei der er jährlich eine hohe Auszahlung erhält. Der Schein könnte jedoch trügen. Warum? Dafür schauen wir uns zwei Fragen an: Wie lange könnte das noch so weitergehen und wie wird sich der dazugehörige Aktienkurs entwickeln? Sinkt z.B. ein Aktienkurs über die Zeit stark und die absolute Dividende (also der Betrag in Euro oder Dollar) sinkt auch, bleibt konstant oder steigt sogar, ist auch nicht viel gewonnen. Zwar erhöht sich dadurch die Dividendenrendite, was jedoch den starken Kursverlust nicht kompensieren wird. Und genau dieses Szenario spiegelt einen verfälschten Eindruck einer hohen Dividendenrendite.

Um diese Frage doch zu beantworten, sollte die Historie der absoluten Dividendenzahlungen unter die Lupe genommen werden. Daraus lässt sich dann ableiten, ob sich die hohe Dividendenrendite durch Kursstürze oder durch tatsächlich steigenden Dividenden ergibt. Ist diese Frage beantwortet, sind wir lange noch nicht am Ende. Jetzt sollte identifiziert werden, ob das Unternehmen die Dividende aus der Substanz oder den Unternehmensgewinnen an die Aktionäre ausschüttet. Genannt wird diese Kennzahl Ausschüttungsquote. Denn genau das ist der springende Punkt, an der ich die Frage beantworten kann, ob das die nächsten Jahre noch so weitergehen wird oder nicht. Differenziert werden sollte zusätzlich ob es sich um einen Wachstumswert oder Substanzwert handelt, in welchem Bereich das Unternehmen tätig ist und zwischen weiteren Bilanz- und GuV Kennzahlen.

Um jedoch die Frage für den steigenden Aktienkurs zu beantworten und wohin die Reise in den nächsten Jahren gehen soll, müssen wir weitere Teilbereiche untersuchen und weiter in die Unternehmensanalyse eintauchen. Da reicht nicht nur ein Blick auf die Dividendenpolitik des Unternehmens.

Und genau auf diese Art und Weise analysieren wir, die AKTIENAUFSTIEG GmbH, jedes einzelne Unternehmen. Unser Aktienscanner beachtet bei unserer Analyse selbstverständlich auch die Höhe der Dividendenrendite, denn diese kann neben den positiven Kursentwicklungen eine wichtige mentale Stütze für das eigene Depot sein, vor allem bei Crashzeiten. Aktien mit hoher Dividende stellen bei uns daher die Kür dar, jedoch nicht die Pflicht.

Fazit

Eine gute Voraussetzung für den erfolgreichen Handel mit Aktien mit hoher Dividende ist eine ausgefeilte Anlagestrategie. Daneben ist es natürlich von Vorteil, Gewinnchancen wie die Ausschüttung von Dividenden wahrzunehmen, um noch mehr Geld zum Anlegen zur Verfügung zu haben. Gerade bei einem großen Handelsvolumen kann das Augenmerk auf ein Wertpapierdepot, das eine hohe Dividende verspricht ein Vorteil sein.

Jedoch überschätzen viele Aktionäre die Dividendenrendite. Sie macht bei vielen Anlegern den Unterschied zwischen Investieren und doch nicht Anlegen. Das ist grundsätzlich der falsche Ansatz. Denn viele statistische Untersuchungen haben erwiesen, dass bei der Aktienanlage nicht die Dividende, sondern die Kursentwicklungen ausschlaggebend für die Performance und somit für die Rendite sind. Denn keine Ausschüttung ist häufig langfristig für den Anleger von Vorteil, da das Unternehmen mehr Kapital für Investitionen und zur Expansion zur Verfügung hat und dadurch mehr Umsatz und Gewinn erwirtschaften kann. Somit sollte das eigentliche Augenmerkmal auf dem Kursgewinn liegen und nicht auf Aktien mit hoher Dividende. Wenn Sie solche Art von Aktien finden und vorgeschlagen bekommen möchten, dann testen Sie doch einfach unseren Aktienscanner kostenfrei aus.

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Alex Metzger

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